Sonntag, 28. August 2011

Unsere Goya knapp dem Tod entronnen


Vor einiger Zeit hatte ich auf facebook eine heftige Diskussion über das Verhältnis der Spanier zu den Tieren. Damals ging es um den Stierkampf, dieses öffentliche Abschlachten der Stiere zum Gaudi der Zuschauer. Ich hatte die Meinung vertreten, dass jeder Stier, bevor er jämmerlich im Sand verrecken muss, noch drei dieser perversen Spanier mitnehmen sollte.

Ich wurde natürlich heftig angegriffen und als Menschenverachter bezeichnent. Naja, diese Schmach nehme ich gerne auf mich. Dann nehmen wir halt noch ein paar Gräueltaten in Kauf.

Was mir, resp. unserer Goya widerfahren ist, gibt mir mal wieder Recht. Gestern Vormittag rast Goya durch die Katzenschleuse mit einem Getöse, dass ich gedacht habe, sie rennt die Türe ein. Völlig verstört rast sie die Treppe hoch, die Treppe wieder runter und den Gang entlang zu den Zimmern. Aber gleich darauf rast sie mit Fauchen wieder an mir vorbei, über die Terrasse ....... und ward nicht mehr gesehen.

Ich habe in der Eile festgestellt, dass sie irgend etwas hinter sich her schleift, etwa 40 cm lang. Im ersten Moment habe ich gedacht, dass sich vielleicht eine Schlange an ihr festgebissen hat.

Wir, die Hunde und ich, gingen durch den Garten, um sie zu suchen. Alles Rufen nützte nichts, die Katze reagierte nicht. Unsere Zita, die Schäferhündin, hat sie dann gefunden. Wir haben im Garten eine Nische, wo die Wasserleitungen sich verzweigen und die Hahnen darin untergebracht sind. Die Türe stand etwas offen und dahin hat mich die gute Zita geführt. Und tatsächlich, in der hintersten Ecke lag Goya mit einem ziemlich kläglichen Miauen.

Ganz langsam und sachte habe ich sie hervor gelockt. Und wie ich sie zu fassen kriegte habe ich festgestellt, dass es viel schlimmer war, als eine Schlange. Ein etwa 40 cm langer Draht steckte in ihr!!  Sofort in die Werkstatt, und den Draht so nah wie möglich am Körper gekappt. Dann zum Telefon um den Tierarzt darauf vorzubereiten, dass ich mit einem Notfall kommen werde. Die Goya in die Transportkiste und los gerast. So schnell war ich noch nie in Torrevieja. Nur gut, dass die Autobahn so nah ist. Ich habe unseren alten VW Golf ganz schön gekitzelt, das könnt ihr mir glauben.

Beim Tierarzt eingetroffen, sind wir natürlich sofort an die Reihe gekommen. Der Arzt tastet die Goya ab. Das Metall war gut sichtbar, gleich vor den Hinterläufen, in der Hüfte, sozusagen. Plötzlich tastet er auf der gegenüber liegenden Seite und meint, dass man den Draht hier spürt. Ein Gedanke rast mir durch den Kopf:  „Ist der Draht durch den ganzen Körper?“  Der Arzt verlässt kurz den Raum, kommt mit einer Zange zurück und durchtrennt den Draht...... und der fällt auf den Behandlungstisch!!!!  Ein befreiendes Lachen löst meine Anspannung. Die Goya ist nicht verletzt.

Sie wurde Opfer eines barbarischen Spaniers, einer unserer Nachbarn, wohl verstanden!! Dieser „Mensch“ hat eine Falle im Garten platziert, eine, mit der man angeblich auch Hasen fängst. Nach Auskunft des Tierarztes auch in Spanien streng verboten. Aber was heisst das schon, darum kümmert sich hier sowieso niemand. 


                                      Dies ist ein Foto von diesem perfiden Mordinstrument. 


Die Goya hatte insofern grosses Glück, als dass die Schlinge sich um den Bauch gelegt hat und nicht um den Hals. Sonst wäre sie jämmerlich erstickt .... und vermutlich im Kochtopf gelandet.

Ich bin froh, dass es so glimpflich ausgegangen ist. Welcher der Nachbarn dafür verantwortlich ist, steht für mich fest. Leider kann ich es nicht beweisen, sonst stünde die Guardia Civil an dessen Türe. Aber als Folge dieses dramatischen Vorfalls habe ich nun die Mauer, wo die Goya vermutlich entwichen ist, gründlich verbarrikadiert.

Bin ich nun menschenverachtend, weil ich diesen „Menschen“ verachte?? Wenn ja, dann bin ich das gerne!

Bis zum nächsten Mal

Hermann Kaufmann

1 Kommentar:

  1. Ich kann deine Wut verstehen Hermann.
    Auch Unser Hund wurde von einem
    "ach so lieben ANDALUSIER" erschossen.
    Ich weiss sogar wer es war...
    warte nur noch auf den Moment
    wo er sich damit brüstet..
    irgendwo - irgendwann...und dann
    GNADE IHM SEIN GOTT...
    (helfen wird er ihm dann aber nicht mehr können)

    AntwortenLöschen