Sonntag, 5. Februar 2012

Hunde sind keine Flockenfresser und auch keine Körnerpicker


Wir haben vor ein paar Jahren ein schweizerisches Ehepaar kennen gelernt. Sie wohnten nicht weit von uns in einer Urbanisation am Meer. An einem Sonntagmorgen waren wir zum Brunch eingeladen und da sah ich ihn, einen wunderschönen Deutschen Schäferhund. Zwar etwas übergewichtig, aber ein schönes Gesicht mit lieben Augen. Nun fange ich auch schon an, mit menschlichen Attributen einen Hund zu beschreiben.

Eigentlich will ich etwas ganz anderes beschreiben. Wie wir so am Essen sind, ruft der Gastgeber den Hund zum Tisch. Was ich da beobachten musste, war für mich ganz schlimm. Der Hund konnte kaum aufstehen. Mit Ach und Krach kam er auf die Beine und ging die paar Schritte bis zum Tisch. Und da bekam er von seinem Herrn eine Scheibe Weissbrot mit Butter bestrichen. „Das bekommt er jeden Tag“ sagt der Besitzer stolz. Büchsennahrung bekomme er nicht, das sei ungesund, aber Resten vom Tisch schon.

Ich konnte es kaum fassen. Ein Hund ist ein Raubtier und braucht vor allem Fleisch, Innereien und Gemüse, was halt ein Magen und Darm von einem gejagten Tier hergibt. Aber garantiert kein Getreide und schon gar keine Kartoffeln. Tiere, die Menschennahrung essen, leiden auch unter Menschenkrankheiten. „Genau wie Dein Hund an Rheuma und Arthritis leidet“, das hätte ich besser nicht sagen sollen, aber ich konnte nicht anders. Na ja, wir wurden dann auch nicht mehr eingeladen.

Neulich stand im facebook ein Anfrage von einer Tierfreundin. Sie hatte einen kranken Hund (angeblich Nierenschäden) und fragte nach Fütterungsvorschlägen. Kaum zu glauben, was da für Tipps kamen. Kartoffelpüree, aber in Milch gekocht oder in Milch eingeweichtes Weissbrot. Das ist etwas, was man kranken Kindern gibt, aber doch nicht Hunden. Wobei das Zeug auch für Menschen nicht gesund ist, das aber ist ein anderes Thema. Ich habe dann den Vorschlag gemacht, dass man dem Hund etwas Hühnerfleisch geben könnte, aber es müsste schon ein paar Tage alt sein. Oder ein richtig gutes Trockenfutter, aber eben auch nicht eines der billigsten Sorte. Phuaaa, was ich da zu hören, resp. zu lesen bekommen habe! Von doofen Beiträgen war unter anderem die Rede.

Dabei ist es doch relativ einfach, man muss sich nur vorstellen, was ein Wolf, Vorfahre unseres Hundes, auf freier Wildbahn frisst. Auch wenn unsere Hunde zum Teil mit Mäschchen im Haar und lackierten Nägeln auf sich aufmerksam machen, so sind sie entwicklungsgeschichtlich immer noch Jäger (wie der Mensch übrigens auch). Noch nie wurde ein Hund beobachtet, wie er nach Kartoffeln gräbt oder bei einer Kuh am Euter hängt. Obwohl er ein Säugetier ist, hört er nach einer gewissen Zeit auf, Muttermilch zu trinken. (Insofern ist er gescheiter als der Mensch.) Ein Hund kann Kartoffeln so gut verstoffwechseln, wie ein Rind das mit Schlachtabfällen tun kann, nämlich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, es belastet den ganzen Organismus extrem. Das Resultat dieser Idiotie konnte man ja vor ein paar Jahren beobachten (Stichwort BSE).

Dass Essensreste von Menschen für einen Hund schädlich sind, wenn nicht sogar tödlich enden können, liegt auf der Hand wenn man weiss, dass zum Beispiel die Küchenzwiebel für den Hund ein starkes Blutgift (Hämotoxin) ist. Schon in kleinen Mengen kann es eine Zerstörung der roten Blutkörperchen bewirken. Es fehlt dem Blut ein spezielles Enzym, das das Hämoglobin vor der toxischen Wirkung schützt.

Damit aber noch nicht genug. Wir Menschen essen oft und gerne Gartenbohnen, weil sie ja so lecker und gesund sind. Da kann ich nicht widersprechen, aber doch nicht für unsere besten Freunde, die Hunde. Bohnen enthalten Ricin und Phasin, die für sie schon in kleinsten Dosen hochpotente Zellgifte darstellen. Erbrechen und Durchfälle sind die erste Reaktion des Körpers. Werden diese Gifte zudem über verletzte Schleimhäute aufgenommen, kann das zusätzlich zu Leber- und Nierenschäden führen. (Siehe oben!) Menschennahrung verursacht nebst Rheuma und Arthritis auch Zahnstein und Mundgeruch! Dazu kommt noch all das Salz und die vielen Gewürze, die wir brauchen, um dem Essen wenigsten etwas Geschmack zu verleihen, wenn das Gemüse nicht mehr nach Gemüse und das Obst nicht mehr nach Obst schmeckt. Dem Hund aber bringen all diese Gewürze nichts ausser Verdauungsproblemen.

Nun wartet der geneigte Leser natürlich darauf zu erfahren, was wir denn unseren Hunden zu fressen geben. Grundsätzlich füttern wir sie mit LUPOSAN von Markus-Mühle. (Keine Bange, ich bekomme nichts für diese Aussage!) Das Futter ist zwar nicht billig, aber wir sparen dafür bei der Tierarztrechnung. Und zwar ganz erheblich, keiner unserer Hunde war jemals krank, von Verletzungen mal abgesehen.

Zusätzlich bekommen sie einmal pro Woche ein rohes Ei. Das darin enthaltene Lezithin ist gut für’s Fell und für’s Gehirn. Im Sommer wird das Ei auf der Wiese serviert. Was für ein Gaudi, bis das Ei ganz zart geknackt ist! Im Winter oft auch aufgeschlagen mit einem Joghurt. Ebenfalls ein mal pro Woche bekommen sie rohes Fleisch. Meistens Hühnerkarkassen oder Abschnitte vom Metzger. Und ganz, ganz selten einen Knochen vom Tisch, allerdings unter fliessendem Wasser abgespült. Übrigens sollten Knochen nur ganz selten gegeben werden, Schweineknochen gar nicht. Knochen stopfen und Schweineknochen stinken.

Und wie geht es unseren eigenen Hunden? Sogar die 10-jährige Bonnie spielt und rauft mit der 6-jährigen Zita wie ein junger Hund auf dem Hof. Der heute 9-jährige Shirco wurde 2010 positiv auf Leishmaniose getestet. Nach meiner naturärztlichen  Behandlung sind die Symptome verschwunden und er ist bis heute Beschwerdefrei.

Abschliessend kann ich sagen:

Man (oder Tier) ist, was man (oder Tier) isst!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen