nach 19 Jahren mal wieder im Getriebe der Schulmedizin.
Am 15. August 2012 hat sich innerhalb von etwa 4 Tagen in meinem linken Oberarm eine
Nervenentzündung entwickelt. Jedenfalls hatte ich das so diagnostiziert. Bei
Muskelschmerzen gibt es in der Regel eine Stellung, wo es nicht schmerzt. Bei
einer Nervenentzündung spielt die Stellung keine Rolle, es tut einfach nur weh,
und das heftig. Dazu kommen noch die Schmerzen, die wie Blitze durch den ganzen
Arm fahren. Alles Kühlen und Ruhigstellen hat nicht viel bewirkt. Ruhigstellen
ist sowieso schwierig mit einem Garten von über 1000 m²!
Am
Sonntagabend war es dann soweit, dass ich die Schmerzen kaum mehr aushalten
konnte. Ich musste etwas unternehmen. Also fuhr Brigitte mit mir zum San Jaime
Hospital in Torrevieja. Es ist ja hirnrissig, dass man 40 km zum Arzt fahren
muss, nur deshalb, weil wir privat versichert sind. Das öffentliche
Gesundheitswesen ist mir zu unsicher. Und privat praktizierende
Allgemeinmediziner gibt es hier nicht. Vielleicht wäre ich dann früher schon
vorstellig geworden.
Bei der Emergencia angekommen, musste ich erst mal im Wartesaal Platz nehmen. Es dauere etwa eine Stunde, bis ich an der Reihe sei, sagte die Dame am Empfang. Naja, was blieb mir anderes übrig. Ich hatte aber Glück, nach etwa 35 Minuten hörte ich meinen Namen aufrufen.
Ich
musste mich in eine dieser Kabinen begeben und warten ... Dann kam eine junge Ärztin und fragte mich,
ob ich spanisch spreche. „Ja ein wenig, aber es wird schon reichen“ das hätte
ich besser nicht sagen sollen, denn sie legte gleich in einem Tempo los, dass
ich eigentlich gar nichts verstand. Ich sagte ihr denn auch, dass sie langsamer
sprechen soll, damit ich sie verstehen könne. Das hat sie dann
freundlicherweise auch getan, mindestens drei oder vier Sätze lang. Irgendwie
hat es dann doch geklappt. Jedenfalls hat sie an meiner linken Schulter
rumgedrückt, sodass ich zwei Mal aufschreien musste. Ihre Frage, ob ich
gestürzt sei konnte ich ganz klar verneinen, was sie gewissenhaft notiert hat.
Auch dass die Schmerzen vor etwa 4 Tagen begonnen hätten, konnte ich ihr noch
mitteilen. Dann die üblichen Fragen nach Allergien, Krankheiten und bestehenden
Medikationen konnte ich alle verneinen und wurden ebenfalls notiert. Dann bat
sie mich, wieder im Wartesaal Platz zu nehmen.
Dann,
irgendwann wieder mein Name. Diesmal bin ich einem Pfleger in einen Korridor
gefolgt und musst mich auf einen der Stühle entlang der Wand setzen. Und warten
.... Ich habe festgestellt, dass ich
im Bereich der Radiologie war. Wozu röntgen, wo ich doch gar nicht gestürzt
bin, hab’ ich mich gefragt. Nun ja, sollen sie ihren Umsatz kriegen. Und die
paar Röntgenstrahlen werden mich wohl nicht umbringen, zumal mein letztes
Röntgenbild etwa fünfundzwanzig Jahre zurück liegt. Der Röntgenarzt sprach
etwas englisch, sodass er mir erklären konnte, wie ich mich hinzustellen habe.
Was ich dann auch unter heftigen Schmerzen tat. Nachdem er die Bilder
angeschaut hatte meinte er „Alles OK, nichts gebrochen“. Ich musste mich auf die
Zunge beissen, um keine diesbezügliche Bemerkung fallen zu lassen. Ich wollte
ja freundlich bleiben. Der Arzt bat mich dann wieder im Wartesaal Platz zu
nehmen!
Nach
über einer Stunde Wartezeit ging ich zum Empfang und habe, so freundlich es
ging, nachgefragt, ob mir nicht endlich jemand eine Spritze gegen die Schmerzen
geben könne. Ich würde jetzt hier seit über einer Stunde sitzen und hätte immer
noch schier unerträgliche Schmerzen. Offenbar kümmere das niemanden.
Dann
ging es aber ratz fatz!! Ich durfte wieder in einer Kabine Platz nehmen und
tatsächlich erschien nach ein paar Minuten eine junge Arzthelferin. Ich konnte
das nur daraus schliessen, weil sie anders gekleidet war. Sie kam mit einem
Lächeln herein und fragte mich: „Wie geht es dir?“ Meine Antwort, ebenfalls in
deutsch: „Danke mir geht es gut, nur dem Arm geht es schlecht“ war dann aber
schon zuviel der Fremdsprache. Wir mussten beide lachen, es tat gut zu lachen.
Also blieben wir beim Spanischen.
Sie
legte mir mit aller Sorgfalt eine Armschleife um, damit der Arm stabilisiert
werden kann. Und zusätzlich mal endlich die Schmerzspritze, Du weißt schon
wohin ..... Weil sie mir beim
Hosenanziehen helfen musste, gab es wieder eine Gelegenheit zum Lachen. (Es
gibt immer etwas Positives, man muss es nur finden!) Und dann? Stimmt, ab ins
Wartezimmer!
Dann
wieder mein Name. Mittlerweile sogar richtig ausgesprochen. Nicht mehr
Chermann, sondern Hermann! Die Ärztin erwartet mich mit der aufgezeichneten
„Krankengeschichte“. Darauf steht zwar, dass ich die Schmerzen seit 7-10 Tagen
hätte obwohl ich 3-4 gesagt hatte, aber
was soll’s. Sogar ein Ausdruck vom Röntgenbild ist darauf mit der Bemerkung,
dass kein Bruch zu sehen sei! Na so
was!
Und dann der Therapieplan
Und dann der Therapieplan
ENANTYUM
25 mg: 1 Sache drei Mal täglich 1 – 1 – 1
OMEPRAZOL:
1 Kapsel täglich 0 – 0 - 1
ZALDIAR
(nur bei Schmerzen): eine bis zwei Kapseln alle 8 Stunden
DIAZEPAN
5 mg vor dem Schlafengehen, also 0 – 0 – 1
Weil mein Spanisch zum Studium der Beipackzettel bei weitem nicht ausrreicht, habe ich mir die deutschen Versionen aus dem Internet heruntergeladen. Um
es gleich vorweg zu nehmen: zwei von diesen Vieren werde ich niemals schlucken.
Und zwar ..
OMEPRAZOL®
ist angeblich ein Säureschutzmittel, weil die Pharma mittlerweile auch
festgestellt hat, dass chemische Medikamente total übersäuern. Dieses Mittel
ist eigentlich da, um Magen- und Darmwände zu schützen. Hier ein Auszug aus der
Apotheken
Umschau betreffend Nebenwirkungen von OMEPRAZOL:
**********
4.1.a Magen-Darm-Trakt
Häufig: Durchfall,
Verstopfung, Blähungen mit Windabgang (unter Umständen mit Bauchschmerzen)),
Übelkeit und Erbrechen. In der Mehrzahl der Fälle verbessern sich diese
Symptome bei fortgesetzter Behandlung.
Selten: Braun-schwärzliche
Verfärbung der Zunge bei gleichzeitiger Einnahme von Clarithromycin und
gutartige Drüsenkörperzysten; beides war nach der Behandlung reversibel.
Sehr selten :
Mundtrockenheit, Entzündung der Mundschleimhaut , Pilzinfektion (Candidiasis)
und Bauchspeicheldrüsenentzündung.
4.1.b
Leber
Gelegentlich:
Veränderungen der Leberenzyme (diese bilden sich nach Beendigung der Therapie
zurück).
Sehr selten:
Leberentzündung mit oder ohne Gelbsucht, Leberversagen und Hirnschädigung
(Encephalopathie) bei Patienten/Patientinnen mit vorbestehender schwerer
Lebererkrankung.
4.1.c
Blut und blutbildende Organe sowie lymphatisches System
Sehr selten: Veränderungen
des Blutbildes, reversibles Absinken der Zahl der Blutplättchen, der weißen
Blutkörperchen oder aller Blutzellen (Thrombocytopenie, Leukopenie,
Pancytopenie) und mangelnde Bildung weißer Blutkörperchen (Agranulocytose).
Selten: Hypochrome, mikrozytäre
Anämie (Blutarmut) bei Kindern.
4.1.d
Haut und Bindegewebe
Gelegentlich: Juckreiz,
Hautausschlag, Glatzenbildung (Alopezie), Erythema multiforme,
Lichtempfindlichkeit und vermehrtes Schwitzen (Hyperhydrose).
Sehr selten:
Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse (schwere
Hautschädigung).
4.1.e
Muskeln und Skelett
Gelegentlich:
Knochenbrüche (der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule).
Selten: Muskelschwäche,
Muskel- und Gelenkschmerzen.
4.1.f
Niere
Sehr selten:
Nierenentzündung (interstitielle Nephritis).
4.1.g
Nervensystem
Häufig: Müdigkeit,
Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Schwindel und Kopfschmerzen. Diese Beschwerden
bessern sich normalerweise unter fortgesetzter Therapie.
Selten: Missempfindungen
und Benommenheit. Verwirrtheit und Halluzinationen sowie aggressive Reaktionen
meist bei schwer kranken oder älteren Patienten/Patientinnen.
Sehr selten: Erregungszustände
und Depressionen bei schwer kranken oder älteren Patienten/Patientinnen.
4.1.h
Sinnesorgane
Gelegentlich: Störungen
der Sehfähigkeit (Verschwommensehen, Schleiersehen und Einschränkung des
Gesichtsfeldes), Hörstörungen (z.B. Ohrgeräusche ) und Geschmacksveränderungen.
Diese Zustände sind in der Regel reversibel.
4.1.i
Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten: Nesselsucht ,
erhöhte Temperatur, Fieber, Gewebsschwellung, Bronchienverengung, allergischer
Schock, allergische Gefäßentzündung.
4.1.j
Andere Nebenwirkungen
Gelegentlich: Unwohlsein,
Wassereinlagerungen in den Beinen (periphere Ödeme), die sich nach der
Behandlung zurückbildeten.
Sehr selten: Erniedrigung
des Natriumgehaltes im Blut , Vergrößerung der männlichen Brustdrüse.
Häufigkeit
nicht bekannt: niedrige Magnesiumspiegel im Blut (Hypomagnesiämie).
**********
Ganz
ehrlich, wer um alles in der Welt schluck so etwas freiwillig??? Ich habe das Problem so gelöst, indem ich
abends einen Teelöffel Bicarbonat, resp. Natron (Natriumhydrogencarbonat) in
einem Glas Wasser auflöse und rasch trinke. Ich habe diese Therapie damals meinen Patienten vorgeschlagen, die mit Sodbrennen und saurem Aufstossen meine Hilfe suchten.
Das
zweite Gift, das ich nicht schlucken werde ist ZALDIAR® von Grünenthal (waren
das nicht die mit dem Contergan?) Hier steht, was das Schweizer Arzneimittelkompendium
dazu sagt:
Nach
einem längeren Artikel „Wann ist bei der Einnahme von Zaldiar Vorsicht
geboten?“, was meines Erachtens ebenfalls zu den Nebenwirkungen zu zählen ist,
geht es so weiter:
**********
Folgende
Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Zaldiar auftreten:
Sehr
häufig: Schwindel, Schläfrigkeit und Übelkeit.
Häufig:
Stimmungsveränderungen wie Angstzustände, Nervosität oder Euphorie,
Schlafstörungen, Verwirrung, Kopfschmerzen, Zittern, Verstopfung, Erbrechen,
Durchfall, Mundtrockenheit, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Blähungen,
Juckreiz, Schwitzen.
Gelegentlich:
psychiatrische Störungen (wie Depression, Erinnerungslücken (Amnesie),
Entpersonalisierung, emotionale Labilität, Halluzination, Albträume, Impotenz,
abnormes Denken), unwillkürliche Muskelkontraktionen, Empfindungsstörungen wie
Kribbeln/Taubsein, geistig-körperliche Erstarrung, Migräne, verstärkte Migräne,
erhöhter Muskeltonus, Ohrensausen (Tinnitus), Sehstörungen, Bluthochdruck
(Hypertonie), verstärkte Hypertonie, tiefer Blutdruck (Hypotonie), Herzklopfen,
schneller oder unregelmässiger Herzschlag (Tachykardie, Arrhythmie), Atemnot,
Schluckbeschwerden, Blutstuhl, Hautreaktionen wie Hautausschläge und
Nesselsucht, Störungen beim Wasserlassen (Miktionsstörungen, Harnverhalt),
Schüttelfrost, Hitzewallungen, Brustschmerzen, Muskelstarre, kurzdauernder
Bewusstseinsverlust, Gewichtsverlust, Schwäche sowie Blutarmut (Anämie),
erhöhte Leberenzymwerte und Albumin im Urin.
Selten:
Störungen der Bewegungskoordination, Krämpfe, verminderte Harnausscheidung,
Drogenmissbrauch und bei plötzlich abgebrochener Anwendung Symptome einer
Entzugsreaktion (wie Unruhe, Ängstlichkeit, Nervosität, Schlafsstörungen,
gesteigerte Aktivität, Zittern und Magen-Darmbeschwerden, sehr selten auch
Panikattacken, schwere Angstzustände, Halluzination, Empfindungsstörungen,
Ohrensausen).
Folgende
weiteren Nebenwirkungen, von denen bekannt ist, dass sie unter Tramadol
oder Paracetamol auftreten können, können nicht ausgeschlossen werden:
Auftreten
von Überempfindlichkeitsreaktionen wie Schwellungen der Haut und Schleimhäute,
allergische Reaktionen bis hin zum Schock, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch
epidermale Nekrolyse (allergische Erkrankung mit Hautveränderungen),
Verlangsamung des Herzschlags (Bradykardie), Kollaps, Appetitveränderung,
motorische Schwäche, Stimmungs-, Aktivitäts- oder Verhaltensveränderungen,
erhöhte Kreatininwerte (Nierenfunktionswerte).
Wenn Nebenwirkungen wie z.B. Hautausschläge
oder allergische Reaktionen mit Atemstörungen auftreten, darf das Arzneimittel
nicht weiter eingenommen werden und es soll so rasch als möglich der Arzt oder
die Ärztin konsultiert werden.
**********
Kann es mir jemand verübeln, wenn ich hier nicht
mitmache? Ich kann von Glück reden,
wenn meine Schmerzen nach der Injektion und mit dem ENANTYUM unter Kontrolle
sind. Öfters mal sich hinlegen und den Arm entspannen. Auf basischen Urin
achten.
Ich will mit diesem Aufsatz in keiner Art und Weise
den guten Willen des medizinischen Personals im Spital in Zweifel ziehen. Ich
bin sogar sehr dankbar dafür, dass mir geholfen wurde, obwohl ich der Meinung
bin, dass man den Ablauf etwas effizienter gestalten könnte.
Was ich will ist, darauf aufmerksam machen, dass man
nicht alle Medikamente gedankenlos schlucken soll. Und den Arzt, auch wenn es
ihm nicht passt, darauf anspricht.
ES GIBT KEINE CHEMISCHEN HEILMITTEL, ES GIBT NUR
CHEMISCHE VERBINDUNGEN, DIE SYMPTOME VERDECKEN UND DAMIT MEISTENS NEUE SYMPTOME
ERZEUGEN, SCHLICHT UND EINFACH VERGIFTUNGSSYMPTOME HALT.
Hätte ich vorher darauf geachtet, dass ich nicht im
Durchzug stehe oder mich die Klimaanlage anbläst, dann hätte ich auch diesen
Hinweis nicht gebraucht. Vielleicht war es aber auch die verspannte Nacken- und
Schultermuskulatur (vom PC!!), die sich im linken Oberarm entladen hat. Hätte
ich besser auf mich geachtet, wer weiss .....
PS: Diese Änderungen des Therapieplanes habe ich in
eigener Verantwortung vorgenommen. Das heisst also nicht, dass Du es in einem
solchen Falle genau so tun sollst. Es sei denn – auf eigene Verantwortung!
Herzlichen Dank! Manchmal denke ich, dass die meisten Menschen im Nebel stehen und ihren Verstand ausschalten und der Schulmedizin ihr uneingeschränktes Vertrauen geben. Dabei geht es doch um das Wichtigste, um unsere Gesundheit! Herzliche Grüsse Gaby
AntwortenLöschenSchön, Gaby, dass Sie den Weg auch hierher gefunden haben. lach
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