Die Festung Gibraltar |
20.6.12 Die
Festung Gibraltar
Nach dem üblichen Frühstück (das Beste daran waren die hart
gekochten Eier) machten wir uns auf den Weg in die englische Zone. Unterwegs
wurden wir von einem recht grossen Markt angezogen. Die Zeit hätten wir uns allerdings sparen können, denn er war
ziemlich langweilig: 80% Kleider und Schuhe und der Rest Ramsch. Ausserhalb
dieses Marktes stiessen wir auf ein sehr schönes Restaurant. Schön nicht nur
deswegen, weil es ein Steak House war,
sondern tatsächlich herausragend gebaut. Hier genehmigten wir uns das erste
Bier des
Tages.
Hat unseren Tag gerettet |
Nun wurde es aber Zeit, unser Ziel, den Fels anzusteuern.
Eines gleich vorneweg, wir sind dann zu Fuss gegangen. Eine kilometerlange
Autoschlange hat sich vor der Zolldurchfahrt angestaut. Also haben wir unser
Auto auf einem Parkfeld deponiert und sind zu Fuss über die Grenze. Ja genau –
über die Grenze. Hier geht es zu und her, als ob es nie eine EU gegeben hätte.
Jedes Auto wird kontrolliert, jeder Pass angeschaut. Tatsächlich wie vor 40
Jahren. Eine reine Schikane.
Grenzkontrollen innerhalb der EU! |
Plötzlich ging mir die Sache mit der Guardia Civil durch den
Kopf. Es war, glaube ich im Jahre 2009, als zwei Guardia Civil Beamte
Drogendealer bis in den Hafen der englischen Gibraltar-Zone verfolgt und
verhaftet hatten. Das wiederum war den Engländern zuviel und sie haben die
Guardia Civil Beamten mitsamt den Dealern ebenfalls verhaftet. War ja für die ganze Welt ein Riesengaudi,
damals. Aber den Spaniern ist die Sache natürlich sehr an die Nieren gegangen.
Seither spielt sich dieses Kindertheater an der Grenze ab. Alles reine
Schikane.
Irgendwie sind wir dann doch durch die Schleuse gekommen. In
einem Tourbus haben wir dann den Felsen bezwungen. In einer abenteuerlichen
Fahrt bis ganz nach oben in die Verteidigungshöhlen. Unglaublich, was die
britischen Ingenieure mit ihrer Mannschaft damals innerhalb von 12 Monaten in
den Fels gehauen hatten. Gänge und
Tavernen für die grossen, eisernen Kanonen. Ich darf mir all die Anstrengungen
gar nicht vorstellen, bis diese Ungetüme auf dem Berg waren.
Ungetüme von Kanonen |
Riesige Tropfsteinhöhlen in Konzertsaalgrösse |
Am meisten Eindruck hat uns aber das natürlich entstandene
Höhlensystem gemacht. Ein riesiges Labyrinth von Gängen und Höhlen. Die eine so
gross, dass darin eine Konzertbühne samt Bestuhlung Platz fand. Da stehst Du sprachlos davor.
Zurück im Dorf sind wir dann natürlich auf der Mainstreet
etwas flaniert. Es mutet tatsächlich an wie in einem englischen Dorf. Erstaunlich, wieviele Touristen es bereits
hier gibt, dabei ist ja noch gar keine Ferienzeit. Der Hunger machte sich
langsam bemerkbar, also haben wir uns ein ansprechendes Restaurant gesucht. Das
letzte Mal, als ich Fish and Chips gegessen hatte, war Ende der Siebziger an
der Ostküste von England. Ich war damals mit meiner Honda GoldWing unterwegs.
Es war also wieder einmal an der Zeit, dieses Nationalgericht zu essen, zu
kosten wäre etwas übertrieben. Um es kurz zu machen, Fish and Chips werde ich
wohl niemals wieder essen.
Ein Stück England |
Das letzte Highlight des Tages war dann die Überquerung der
Landebahn des Flugplatzes, und das erst noch zu Fuss. Bei Start oder Landung
eines Flugzeugs gehen zu beiden Seiten die Schranken runter um sich wieder zu
öffnen, wenn die Maschine entweder am Boden oder in der Luft ist.
Schranke runter, ein Flugzeug kommt! |
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