Montag, 9. Juli 2012

la vuelta de España X


27.6.12  Madrid

Anmerkung: Madrid ist einfach zu gross und zu interessant, als dass ein paar Fotos, wie bisher üblich, ausreichen würden. Durch Anklicken derselben können sie vergrössert werden.

Weil heute unser letzter Tag in Madrid, ja sogar unser letzter Urlaubstag ist, sind wir schon früh unterwegs. Geplant ist eine Tour mit diesen doppelstöckigen, roten Bussen. Um Viertel vor Neun haben wir das Hotel in Richtung Puerta del Sol verlassen. Auf dem Weg dorthin stellen wir plötzlich eine Menschenschlange fest. Die Leute stehen tatsächlich Schlange, um in die Kirche zu gelangen. Wenn sie das leben, wofür sie hier anstehen, haben die Bettler vor der Türe immer volle Beutel.



Menschenschlange ...

... vor der Kirche

Etwas weiter vorne treffen wir auf eine Gruppe Kubaner, die hier seit 79 Tagen (27.6.12) ausharren, bloss weil die Spanische Regierung die bilateralen Verträge mit Kuba nicht einhält. (PS: Mit England bestehen auch welche, den Flughafen von Gibraltar betreffend. Nichts ist geschehen!) Ihr Manifest habe ich separat gepostet. Hier kannst Du es lesen (in englisch). 

Verratene Kubaner

Für den City-Tour-Bus gibt es Tickets für den ganzen Tag. Geniale Idee, man kann an jeder beliebigen Haltestelle aussteigen und irgendwo wieder einsteigen. Diese Möglichkeit haben wir auch ausgiebig genutzt. Eine solche Tour kann man unbeschadet nur am frühen Vormittag machen, wegen der Hitze. Zum Glück erwähnte Brigitte am Ticketschalter, dass ich Rentner sei. So habe ich statt satten 20 Euros nur 9 bezahlt. (Ich bin gerne Rentner!)

"Unser" Tour-Bus fährt ein


Ein Bahnhof wie ein botanischer Garten



Erste Zwischenstation war der Hauptbahnhof. Hier enden alle Hochgeschwindigkeitszüge aus ganz Spanien. Im Inneren des Bahnhofs sieht es aus wie in einem botanischen Garten. Wunderschön mit Palmen und anderen tropischen Pflanzen. Es hat sogar einen Teich mit, ich schätze mal, Hunderten von Wasserschildkröten. Und wenn ich schon dabei bin, vor dem Bahnhof stehen ebenfalls Hunderte von Taxis! Jedes Taxi hat eine Identifikationsnummer. Die höchste, die ich gesehen habe war die Nummer 15555!!

Eine Stadt voller Taxis

 Von hier aus ging es ein Stück weit durch den Retiro Park, eine der grünen Oasen der Stadt. Genügend Sauerstoff getankt, warteten wir an einer anderen Station auf den nächsten Bus, leider kam aber nicht der ersehnte, rote City-Tour Bus, sondern der blaue Linienbus. Wir fragten den Chauffeur nach dem Tour-Bus.

„Nicht hier, sondern …..  Aber steigen Sie ein, ich bringe sie hin“, sagt er uns. 

Tatsächlich nimmt er uns zwei Stationen mit bis zum nächsten Einsteigepunkt für den City-Tour Bus. Das war schon muy amable, sehr liebenswürdig. Ob uns das in der Schweiz auch passiert wäre?


Ein paar Fotos von imposanten Gebäuden
Die Hauptpost

Das Haus ein paar Hundert Jahre alt.
Unten drin ein McDonalds. Modern Times.

Kreisverkehr im 1. UG

Imposante Fassade

Im Laufe des Tages sind wir noch zwei oder drei Mal ausgestiegen. In einer Nebenstrasse, die zur Plaza Mayor führt haben wir dann etwas gegessen. Das Besondere an diesem Restaurant war der metallene Wassereimer, gefüllt mit Eis und fünf Flaschen Bier!! Das durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Übrigens, wir haben das Bier problemlos geschafft.

Das Essen war nicht speziell, aber die Idee super!
 
Frisch gestärkt überquerten wir die Plaza Mayor. Da gibt es die bekannten lebenden Statuen oder andere Künstler….. und zwei berittene Polizisten. Überhaupt ist die Polizei unglaublich präsent. Sicher nicht der Touristen wegen, gibt denen aber ein Gefühl von Sicherheit.

Berittene Polizei





Etwas ganz Spezielles haben wir auf der Plaza Mayor auch noch entdeckt:

Den Brunnen der untrennbaren Liebe!

Später dann fiel mir aus dem Bus heraus ein Restaurant auf, wo wir unbedingt hin wollten. Das Restaurante La Catedral. Wenn ich die Kathedrale in León schon nicht besucht habe, wollte ich wenigstens diese besuchen! Sehr zu empfehlen! Aufgestelltes Personal (ist ja nicht selbstverständlich), nettes Ambiente und gutes Essen.





Mir sind auch viele Leute aufgefallen, die lächelnd und mit den Händen gestikulierend durch die Strassen gehen. Wirklich glückliche Menschen, dachte ich mir. Bei genauerem Hinsehen habe ich dann festgestellt, dass sie alle zwei Ohrstöpsel tragen, an denen ein Handy hängt. Das ist doch genau im Sinne der Regierung (nicht nur der spanischen): Lächelnde Menschen, die sich virtuell miteinander unterhalten. Schöne, neue Welt!

Auf dem Nachhauseweg kamen wir an der alten Markthalle vorbei. Markthallen sind immer sehr interessant. Was wir allerdings hier antrafen hat nicht mehr viel mit Markt zu tun. Aber interessant war es allemal.

Alte Markthalle ....





.... mit neuer Bestimmung


Müde aber zufrieden sind wir nach acht Stunden wieder im Hotel eingetroffen. Wahrlich ein satter Arbeitstag! Raus aus den verschwitzten Kleidern, unter die Dusche und einfach nur hinlegen. Obwohl ich mir aus Fussball nicht viel mache und diese Europameisterschaft aus bekannten Gründen boykottiere, haben wir uns das Spiel Spanien gegen Portugal aus ebenfalls bekannten Gründen nicht entgehen lassen dürfen. Aber nachdem die Spanier gesiegt haben, war es wirklich Zeit zum Schlafen gehen ….. tief und fest übrigens.

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