27.6.12 Madrid
Anmerkung: Madrid ist einfach zu gross und zu interessant,
als dass ein paar Fotos, wie bisher üblich, ausreichen würden. Durch Anklicken
derselben können sie vergrössert werden.
Weil heute unser letzter Tag in Madrid, ja sogar unser
letzter Urlaubstag ist, sind wir schon früh unterwegs. Geplant ist eine Tour
mit diesen doppelstöckigen, roten Bussen. Um Viertel vor Neun haben wir das
Hotel in Richtung Puerta del Sol verlassen. Auf dem Weg dorthin stellen wir
plötzlich eine Menschenschlange fest. Die Leute stehen tatsächlich Schlange, um
in die Kirche zu gelangen. Wenn sie das leben, wofür sie hier anstehen, haben
die Bettler vor der Türe immer volle Beutel.
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Etwas weiter vorne treffen wir auf eine Gruppe Kubaner, die
hier seit 79 Tagen (27.6.12) ausharren, bloss weil die Spanische Regierung die
bilateralen Verträge mit Kuba nicht einhält. (PS: Mit England bestehen auch
welche, den Flughafen von Gibraltar betreffend. Nichts ist geschehen!) Ihr
Manifest habe ich separat gepostet. Hier
kannst Du es lesen (in englisch).
Verratene Kubaner |
Für den City-Tour-Bus gibt es Tickets für den ganzen Tag.
Geniale Idee, man kann an jeder beliebigen Haltestelle aussteigen und irgendwo
wieder einsteigen. Diese Möglichkeit haben wir auch ausgiebig genutzt. Eine
solche Tour kann man unbeschadet nur am frühen Vormittag machen, wegen der
Hitze. Zum Glück erwähnte Brigitte am Ticketschalter, dass ich Rentner sei. So
habe ich statt satten 20 Euros nur 9 bezahlt. (Ich bin gerne Rentner!)
"Unser" Tour-Bus fährt ein |
Ein Bahnhof wie ein botanischer Garten
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Erste Zwischenstation war der Hauptbahnhof. Hier enden alle
Hochgeschwindigkeitszüge aus ganz Spanien. Im Inneren des Bahnhofs sieht es aus
wie in einem botanischen Garten. Wunderschön mit Palmen und anderen tropischen
Pflanzen. Es hat sogar einen Teich mit, ich schätze mal, Hunderten von
Wasserschildkröten. Und wenn ich schon dabei bin, vor dem Bahnhof stehen
ebenfalls Hunderte von Taxis! Jedes Taxi hat eine Identifikationsnummer. Die
höchste, die ich gesehen habe war die Nummer 15555!!
Eine Stadt voller Taxis |
Von hier aus ging es ein Stück weit durch den Retiro Park,
eine der grünen Oasen der Stadt. Genügend Sauerstoff getankt, warteten wir an
einer anderen Station auf den nächsten Bus, leider kam aber nicht der ersehnte,
rote City-Tour Bus, sondern der blaue Linienbus. Wir fragten den Chauffeur nach
dem Tour-Bus.
„Nicht hier, sondern …..
Aber steigen Sie ein, ich bringe sie hin“, sagt er uns.
Tatsächlich nimmt er uns zwei Stationen mit bis zum nächsten
Einsteigepunkt für den City-Tour Bus. Das war schon muy amable, sehr
liebenswürdig. Ob uns das in der Schweiz auch passiert wäre?
Ein paar Fotos von imposanten Gebäuden
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Im Laufe des Tages sind wir noch zwei oder drei Mal
ausgestiegen. In einer Nebenstrasse, die zur Plaza Mayor führt haben wir dann
etwas gegessen. Das Besondere an diesem Restaurant war der metallene
Wassereimer, gefüllt mit Eis und fünf Flaschen Bier!! Das durften wir uns
natürlich nicht entgehen lassen. Übrigens, wir haben das Bier problemlos
geschafft.
Das Essen war nicht speziell, aber die Idee super! |
Frisch gestärkt überquerten wir die Plaza Mayor. Da gibt es
die bekannten lebenden Statuen oder andere Künstler….. und zwei berittene
Polizisten. Überhaupt ist die Polizei unglaublich präsent. Sicher nicht der
Touristen wegen, gibt denen aber ein Gefühl von Sicherheit.
Berittene Polizei |
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Etwas ganz Spezielles haben wir auf der Plaza Mayor auch
noch entdeckt:
Den Brunnen der untrennbaren Liebe! |
Später dann fiel mir aus dem Bus heraus ein Restaurant auf,
wo wir unbedingt hin wollten. Das Restaurante
La Catedral. Wenn ich die Kathedrale in León schon nicht besucht habe,
wollte ich wenigstens diese besuchen! Sehr zu empfehlen! Aufgestelltes Personal
(ist ja nicht selbstverständlich), nettes Ambiente und gutes Essen.
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Mir sind auch viele Leute aufgefallen, die lächelnd und mit
den Händen gestikulierend durch die Strassen gehen. Wirklich glückliche
Menschen, dachte ich mir. Bei genauerem Hinsehen habe ich dann festgestellt,
dass sie alle zwei Ohrstöpsel tragen, an denen ein Handy hängt. Das ist doch
genau im Sinne der Regierung (nicht nur der spanischen): Lächelnde Menschen,
die sich virtuell miteinander unterhalten. Schöne, neue Welt!
Auf dem Nachhauseweg kamen wir an der alten Markthalle vorbei. Markthallen sind immer sehr interessant. Was wir allerdings hier antrafen hat nicht mehr viel mit Markt zu tun. Aber interessant war es allemal.
Alte Markthalle .... |
.... mit neuer Bestimmung |
Müde aber zufrieden sind wir nach acht Stunden wieder im
Hotel eingetroffen. Wahrlich ein satter Arbeitstag! Raus aus den verschwitzten
Kleidern, unter die Dusche und einfach nur hinlegen. Obwohl ich mir aus
Fussball nicht viel mache und diese Europameisterschaft aus bekannten Gründen
boykottiere, haben wir uns das Spiel Spanien gegen Portugal aus ebenfalls
bekannten Gründen nicht entgehen lassen dürfen. Aber nachdem die Spanier
gesiegt haben, war es wirklich Zeit zum Schlafen gehen ….. tief und fest
übrigens.
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