25.6.12 Auf Santa
Brigittas Spuren
Das heutige Frühstück war ebenfalls reichlich, zwar nicht so
opulent wie am Freitag in Santorém,
aber dennoch genügend. Dann ging es los Richtung León, 418 km lagen vor uns.
Ich kann euch sagen, Galicien ist ein Traum. Waren es in Andalusien endlose
Felder mit Sonnenblumen und Getreide sind es hier Wälder! Wälder so weit das
Auge reicht.
Wälder, soweit das Auge reicht! |
Eine üppige Vegetation, manchmal fühlt man sich wie in der
Schweiz. Auch blühende Holundersträuche gab es in Mengen. Ich muss im Herbst
unbedingt nochmals vorbei kommen! Sogar
Morgennebel hatten wir auf der Reise, mit Licht einschalten und so. Herrlich!!
Morgennebel |
Irgendwo auf einem Rastplatz haben wir dann einen Kaffee
getrunken. Plötzlich sagt Brigitte: „Diese Sau!“ Ich dreh’ mich um und sehe
einen Mercedes, (beim Vorbeifahren stellte sich dann heraus, dass es ein 600er
war) und davor ein älterer Mann, der an einen Pfosten in der Wiese pisst, genau
wie ein Hund!! Und das 50 Meter vom Restaurant entfernt. Was sagt uns das?
Richtig: einen 600er Mercedes zu fahren hat nichts mit dem Niveau des Lenkers
zu tun!
Auf der Gegenfahrbahn tauchten irgendwann plötzlich
Schwertransporte auf, auf denen Rotorblätter, Getriebehäuser und die Säulen der
riesigen Windräder transportiert wurden. Solche Dinger haben wir Dutzende
gesehen an der Küste. Erst jetzt hat man eine Vorstellung von der Dimension
dieser Propeller, sicher 30 oder 40 Meter lang das Teil.
Riesendinger auf der Autobahn |
Das nächste Aha-Erlebnis war ein Meer von blühendem Ginster
entlang der Autobahn. Im Mittelstreifen und am Aussenrand ein wunderschönes
Gelb. Der Geruch davon kam bis ins Autoinnere. Es war, als würden wir durch
eine Parfümflasche fahren.
Mitten durch eine Parfümflasche |
Je näher wir unserem Ziel kamen, desto öfter tauchten Namen
auf, die Brigitte kannte. Wege, die sie anlässlich ihres Camino de Santiago
gelaufen ist oder Herbergen, die sie kannte. Wir wandelten sozusagen auf ihren
Spuren, eben den Spuren der Santa Brigitta.
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Abends wollten wir in einem Restaurant auf Brigittes Spuren
essen. Leider hatte es geschlossen. Also entschieden wir uns für ein anderes
Lokal, das Boccalino, dazu
gehört das gleichnamige Hostal (Herberge). Und weil es ein italienisches
Restaurant war, bestellten wir natürlich eine Pizza und dazu einen Chianti
Classico.
Mit dem Kellner ins Gespräch gekommen stellte sich heraus,
dass der Besitzer ein Napolitaner war. Aber noch nicht genug damit --- er lebte
lange Jahre in Rapperswil und spricht immer noch Schweizerdeutsch!! Das war
vielleicht ein Gaudi, als wir mit dem Big Boss direkt reden konnten.
Ausblick vom Restaurante Boccalino |
Diese Bilder haben nichts mit dem genossenen Chianti zu tun. Tatsächlich, mitten in der Pilgerstadt León ein Stück Amerika.
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Nun sind wir auf dem Zimmer im Hostal San Martin.
Ich schreibe diesen Reisebericht und Brigitte schaut fern. Habe gar nicht
gewusst, dass Steven Seagal auch Spanisch spricht. Und das sogar ziemlich
schnell …..
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