Samstag, 7. Juli 2012

la vuelta de España VIII


25.6.12  Auf Santa Brigittas Spuren

Das heutige Frühstück war ebenfalls reichlich, zwar nicht so opulent wie am Freitag  in Santorém, aber dennoch genügend. Dann ging es los Richtung León, 418 km lagen vor uns. Ich kann euch sagen, Galicien ist ein Traum. Waren es in Andalusien endlose Felder mit Sonnenblumen und Getreide sind es hier Wälder! Wälder so weit das Auge reicht.

Wälder, soweit das Auge reicht!
Eine üppige Vegetation, manchmal fühlt man sich wie in der Schweiz. Auch blühende Holundersträuche gab es in Mengen. Ich muss im Herbst unbedingt nochmals vorbei kommen!  Sogar Morgennebel hatten wir auf der Reise, mit Licht einschalten und so.  Herrlich!!

Morgennebel

Irgendwo auf einem Rastplatz haben wir dann einen Kaffee getrunken. Plötzlich sagt Brigitte: „Diese Sau!“ Ich dreh’ mich um und sehe einen Mercedes, (beim Vorbeifahren stellte sich dann heraus, dass es ein 600er war) und davor ein älterer Mann, der an einen Pfosten in der Wiese pisst, genau wie ein Hund!! Und das 50 Meter vom Restaurant entfernt. Was sagt uns das? Richtig: einen 600er Mercedes zu fahren hat nichts mit dem Niveau des Lenkers zu tun!

Auf der Gegenfahrbahn tauchten irgendwann plötzlich Schwertransporte auf, auf denen Rotorblätter, Getriebehäuser und die Säulen der riesigen Windräder transportiert wurden. Solche Dinger haben wir Dutzende gesehen an der Küste. Erst jetzt hat man eine Vorstellung von der Dimension dieser Propeller, sicher 30 oder 40 Meter lang das Teil.

Riesendinger auf der Autobahn

Das nächste Aha-Erlebnis war ein Meer von blühendem Ginster entlang der Autobahn. Im Mittelstreifen und am Aussenrand ein wunderschönes Gelb. Der Geruch davon kam bis ins Autoinnere. Es war, als würden wir durch eine Parfümflasche fahren. 

Mitten durch eine Parfümflasche

Je näher wir unserem Ziel kamen, desto öfter tauchten Namen auf, die Brigitte kannte. Wege, die sie anlässlich ihres Camino de Santiago gelaufen ist oder Herbergen, die sie kannte. Wir wandelten sozusagen auf ihren Spuren, eben den Spuren der Santa Brigitta. 

Bald in Ponferrada



Überall Hinweise auf den Camino de Santiago

Abends wollten wir in einem Restaurant auf Brigittes Spuren essen. Leider hatte es geschlossen. Also entschieden wir uns für ein anderes Lokal, das Boccalino, dazu gehört das gleichnamige Hostal (Herberge). Und weil es ein italienisches Restaurant war, bestellten wir natürlich eine Pizza und dazu einen Chianti Classico. 

 
Mit dem Kellner ins Gespräch gekommen stellte sich heraus, dass der Besitzer ein Napolitaner war. Aber noch nicht genug damit --- er lebte lange Jahre in Rapperswil und spricht immer noch Schweizerdeutsch!! Das war vielleicht ein Gaudi, als wir mit dem Big Boss direkt reden konnten.

Ausblick vom Restaurante Boccalino

Diese Bilder haben nichts mit dem genossenen Chianti zu tun. Tatsächlich, mitten in der Pilgerstadt León ein Stück Amerika.

 


Nun sind wir auf dem Zimmer im Hostal San Martin. Ich schreibe diesen Reisebericht und Brigitte schaut fern. Habe gar nicht gewusst, dass Steven Seagal auch Spanisch spricht. Und das sogar ziemlich schnell …..

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