Freitag, 6. Juli 2012

la vuelta de España VII


24.6.12  Finisterre

Wir hatten gestern ausgemacht, dass wir heute früh um 8 Uhr nur einen Kaffee nehmen, weil wir gestern zu viel gegessen hatten. Punkt 8 Uhr stand ich in der Küche, wo mich Marten darauf aufmerksam machte, dass es eigentlich erst 7 Uhr sei, er aber schon damit gerechnet habe. Der Mensch ist wohl doch ein Gewohnheitstier. Wir hatten unsere Uhren nicht umgestellt, weil wir ja in zwei Tagen ohnehin wieder zurück nach Spanien fahren würden. Dafür nerven wir alle um uns herum. 

Fürstliches Frühstück bei Freunden
 
Aber es ging dann am Schluss doch alles gut und nach einem fürstlichen Frühstück fuhren wir recht früh los. Vor uns eine beachtliche Strecke von 481 km! Von der Autobahn gibt es nicht viel zu berichten, jeder weiss, wie das läuft. Doch …. etwas habe ich noch zu erzählen. Auf einem Rastplatz, wo wir einen Kaffee getrunken haben trafen wir drei Herren in Rennfahrermontur, jeder ein Fahrrad auf dem Autodach. Wir fragten uns natürlich: Was machen drei Radfahrer in voller Montur auf einem Autobahnrastplatz?? Aber sonst hatten wir die Autobahn für uns alleine. War wohl für die Portugiesen noch zu früh.

Leere Autobahn

Je weiter nach Norden wir kamen, je üppiger wurde die Vegetation. Riesige Wälder von Eukalyptusbäumen, ab und zu mal ein Nadelbaum, soweit das Auge reicht. 

Wieder "zu Hause"
 
Weiters habe ich noch etwas Bemerkenswertes zu erzählen. Auf der ganzen Reise durch Portugal fiel uns die Sauberkeit auf. Auch entlang der Autobahnen fast keine Abfälle, kurz hinter der Grenze in Spanien flattert eine leere Chips-Tüte an uns vorbei!

Schlussendlich sind wir in Fisterre eingetroffen. Der Ort Finisterre (das Ende der Erde) heisst auf Gallego Fisterre. Man sieht beide Namen auf den Hinweisschildern.


Im Hotelzimmer (www.hotelplayalangosteira.com/) habe ich natürlich sofort den Fernseher eingeschaltet und bin tatsächlich in der 15. Runde zur Formel 1 gestossen. Na ja, 20 Runden lang  Spiel, Spass und Freude, bis dann in der 35. Runde Sebastian Vettel vom Schicksal eingeholt wurde.   

Im Gegensatz zu den Wandervögeln wollte ich nicht in Herbergen übernachten

Nun konnten wir ja getrost etwas essen gehen. Auf dem Weg zum äussersten Zipfel dieser Landzunge, eben Finisterre, konnten wir nicht an diesem Restaurant vorbei, wo Brigitte vor 3 Jahren auf ihrem Jakobsweg gesessen hatte. 

Das beste Bocadillo aller Zeiten am Hafen von Finisterre

Der lange Rede kurzer Sinn: Während wir dort ein Bocadillo gegessen haben, konnten wir das dramatische Ende des Autorennens mit verfolgen. Das Bocadillo war übrigens eins der Besten, was ich in einem Restaurant gegessen habe. Nicht bloss trockenen Jamón und ebenso trockene Käsescheibletten. Nein, zwischen dem frischen Brot lag grüner Salat, drei Scheiben Tomate und ein saftiges Schnitzel!!

Am Ende der Welt ......

..... herrscht ein eisiger Wind!

Eigentlich wollten wir ja heute einen Früchtetag einlegen. Hat aber nicht ganz geklappt, der Magen war stärker als der Kopf. Abends kam dann die Völlerei. Leute, ihr glaubt das nicht! Im hoteleigenen Restaurant haben wir für sage und schreibe 18 € ein Rinderfilet von mindestens 300 Gramm bekommen. Fast nicht zu glauben, ein Riesending. Brigitte hat es jedenfalls nicht geschafft. Ich habe ihr dann,  selbstlos wie ich bin, geholfen.

Von der langen Fahrt waren wir abends doch ziemlich geschafft. Brigitte jedenfalls hat sich etwas hingelegt, während ich diesen Reisebericht schreibe. Nach ein paar Minuten war sie bereits woanders. Auch für mich wird es Zeit zu schlafen. Aber es ist ja noch hell draussen. Ich schaue auf die Uhr und kann es kaum glauben, es ist bereits 22:30 Uhr. Ein Blick auf den Bildschirm des Laptops bestätigt, dass es zwar 22:30 Uhr ist, aber immer noch hell draussen.

Ziel erreicht, diesmal nicht auf Schusters Rappen!

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