24.6.12 Finisterre
Wir hatten gestern ausgemacht, dass wir heute früh um 8 Uhr
nur einen Kaffee nehmen, weil wir gestern zu viel gegessen hatten. Punkt 8 Uhr
stand ich in der Küche, wo mich Marten darauf aufmerksam machte, dass es
eigentlich erst 7 Uhr sei, er aber schon damit gerechnet habe. Der Mensch ist
wohl doch ein Gewohnheitstier. Wir hatten unsere Uhren nicht umgestellt, weil
wir ja in zwei Tagen ohnehin wieder zurück nach Spanien fahren würden. Dafür
nerven wir alle um uns herum.
Fürstliches Frühstück bei Freunden |
Aber es ging dann am Schluss doch alles gut und nach einem
fürstlichen Frühstück fuhren wir recht früh los. Vor uns eine beachtliche
Strecke von 481 km! Von der Autobahn gibt es nicht viel zu berichten, jeder
weiss, wie das läuft. Doch …. etwas habe ich noch zu erzählen. Auf einem
Rastplatz, wo wir einen Kaffee getrunken haben trafen wir drei Herren in
Rennfahrermontur, jeder ein Fahrrad auf dem Autodach. Wir fragten uns
natürlich: Was machen drei Radfahrer in voller Montur auf einem Autobahnrastplatz?? Aber sonst hatten wir die Autobahn für uns alleine. War wohl für die Portugiesen noch zu früh.
Leere Autobahn |
Je weiter nach Norden wir kamen, je üppiger wurde die
Vegetation. Riesige Wälder von Eukalyptusbäumen, ab und zu mal ein Nadelbaum,
soweit das Auge reicht.
Wieder "zu Hause" |
Weiters habe ich noch etwas Bemerkenswertes zu
erzählen. Auf der ganzen Reise durch Portugal fiel uns die Sauberkeit auf. Auch
entlang der Autobahnen fast keine Abfälle, kurz hinter der Grenze in Spanien
flattert eine leere Chips-Tüte an uns vorbei!
Schlussendlich sind wir in Fisterre eingetroffen. Der Ort Finisterre (das Ende der Erde) heisst auf Gallego Fisterre. Man sieht beide Namen auf den Hinweisschildern.
Im Hotelzimmer (www.hotelplayalangosteira.com/)
habe ich natürlich sofort den Fernseher eingeschaltet und bin tatsächlich in
der 15. Runde zur Formel 1 gestossen. Na ja, 20 Runden lang Spiel, Spass und Freude, bis dann in der 35.
Runde Sebastian Vettel vom Schicksal eingeholt wurde.
Im Gegensatz zu den Wandervögeln wollte ich nicht in Herbergen übernachten |
Nun konnten wir ja getrost etwas essen gehen. Auf dem Weg zum
äussersten Zipfel dieser Landzunge, eben Finisterre, konnten wir nicht an diesem
Restaurant vorbei, wo Brigitte vor 3 Jahren auf ihrem Jakobsweg gesessen hatte.
Das beste Bocadillo aller Zeiten am Hafen von Finisterre |
Der lange Rede kurzer Sinn: Während wir dort ein Bocadillo
gegessen haben, konnten wir das dramatische Ende des Autorennens mit verfolgen.
Das Bocadillo war übrigens eins der Besten, was ich in einem Restaurant
gegessen habe. Nicht bloss trockenen Jamón und ebenso trockene
Käsescheibletten. Nein, zwischen dem frischen Brot lag grüner Salat, drei
Scheiben Tomate und ein saftiges Schnitzel!!
Am Ende der Welt ...... |
..... herrscht ein eisiger Wind! |
Eigentlich wollten wir ja heute einen Früchtetag einlegen.
Hat aber nicht ganz geklappt, der Magen war stärker als der Kopf. Abends kam
dann die Völlerei. Leute, ihr glaubt das nicht! Im hoteleigenen Restaurant
haben wir für sage und schreibe 18 € ein Rinderfilet von mindestens 300 Gramm
bekommen. Fast nicht zu glauben, ein Riesending. Brigitte hat es jedenfalls
nicht geschafft. Ich habe ihr dann,
selbstlos wie ich bin, geholfen.
Von der langen Fahrt waren wir abends doch ziemlich
geschafft. Brigitte jedenfalls hat sich etwas hingelegt, während ich diesen
Reisebericht schreibe. Nach ein paar Minuten war sie bereits woanders. Auch für
mich wird es Zeit zu schlafen. Aber es ist ja noch hell draussen. Ich schaue
auf die Uhr und kann es kaum glauben, es ist bereits 22:30 Uhr. Ein Blick auf
den Bildschirm des Laptops bestätigt, dass es zwar 22:30 Uhr ist, aber immer
noch hell draussen.
Ziel erreicht, diesmal nicht auf Schusters Rappen! |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen