Sonntag, 8. Juli 2012

la vuelta de España IX


26.6.12  Von León nach Madrid

Oh Mann, das war vielleicht eine Nacht. Das Hotel in Granada war laut, dasjenige in Gibraltar noch schlimmer. Aber das ist alles Grabesruhe gegen die letzte Nacht. Dummerweise lag unser Zimmer zur Strasse hin, respektive einer kleinen Plaza. Da das Zimmer keine Klimaanlage hatte, mussten wir wohl oder übel das Fenster offen halten. Auf diesem Platz treffen sich etwa drei Restaurants mit ihren Bestuhlungen. Spanier reden bekanntlich nicht miteinander, sie schreien sich über den Tisch hinweg an. Und dazwischen immer das Gekreische der Kinder. Im Zimmer konnten wir uns nur entscheiden zwischen Schwitzen oder Lärm. Morgens um 2 Uhr habe ich mich für das Schwitzen entschieden.

Um acht Uhr in der Früh haben wir das Hotel fluchtartig verlassen. Wir haben doch wenigstens duschen und ein paar Stunden schlafen können. Dafür haben wir glatte 43 € bezahlt. Eigentlich schade, denn das alte Hostal liegt inmitten der Altstadt. Die Kathedrale liegt nur ein paar Minuten entfernt. Apropos Kathedrale: Ich bin ja nicht gerade ein Fan von alten Steinhaufen, aber diese Kathedrale wollten wir doch anschauen. Ich war nicht wirklich überrascht, als am Eingang ein kleines Häuschen stand, wo man Eintritt bezahlen sollte. Wenn ich mir vorstelle, wer mit wessen Blut diese Machtzentren gebaut und bezahlt hat und wie viele Milliarden im Vatikan gehortet werden, dann bin ich nicht bereit, dafür zu bezahlen. Das Abzocken nimmt wohl nie ein Ende!

Rebstöcke, soweit das Auge reicht

Was soll’s, wir wurden auf der Weiterfahrt von der Landschaft reichlich belohnt. Von Santiago de Compostela herkommend fährt man durch endlose Wälder, Berge und Täler.  Erst in der Region Ponferrada verlässt man die Berge und es wird etwas flacher. Von León Richtung Madrid jedoch ist wieder alles topfeben, mehr noch als in Andalusien. Riesige Felder, vorwiegend mit Getreide. Ich habe jedoch auch blühende Kartoffelfelder gesehen. Bei der Überquerung des Flusses Duero kam mir doch gleich der Wein aus der Region Ribera del Duero in den Sinn. Das hielt allerdings nicht lange an, denn gleich darauf kam Rueda, ebenfalls eine bekannt Weinregion. 

Dazwischen mal ein Kornfeld

Dass wir in die Region Madrid kamen merkten wir daran, dass der Verkehr mehr und mehr zunahm. Ungefähr die letzten 40 Kilometer fuhren wir 4-spurig in die Stadt. 

Vierspurig in die Stadt

Erst im Stadtbereich wurde es wieder schmaler  ..... in der City sogar sehr schmal!! Unser TomTom hat uns zwar zum reservierten Hotel geführt, hat aber nicht gewusst, dass es mit dem Auto gar nicht erreichbar ist. Es liegt nämlich mitten in der Fussgängerzone. Das Gepäck hätten wir zwei Häuserblocks weit tragen müssen. Das alleine war's nicht. In der Hotelhalle warteten wiederum eine Meute junger Girls auf ihre Zimmerschlüssel. Das hatten wir ja schon mal in Granada. Nein, nein, nicht noch einmal. So liessen wird das Zimmer Zimmer sein und bezahlten halt die eine Nacht umsonst. Dieses Gekreische wollten wir uns nicht nochmals antun.

Nach einigen Flops fanden wir dann das Hotel Catalonia Atocha****.  Etwas teurer zwar als wir erwartet hatten, (dummerweise gelten genau ab heute die höheren Preise) dafür mit allem Drum und Dran. 

Ein schönes und vor allem ein ruhiges Zimmer ....

..... mit einem geräumigen Bad!

Nach dem Bezug des Zimmers wollten wir den Tag wiederum mit einem Gläschen Sekt begiessen. (War leider ein Flop, weil der Kühlschrank erst nach Einstecken der Karte funktioniert.) Fünf Stunden warten kam auch nicht in Frage, also machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Das Hotel liegt doch ziemlich zentral, in knapp 15 Minuten waren wir schon auf der Plaza Mayor. Nun wird mir schon klar, weshalb viele Madrilenen ein Wochenendhaus an der Küste haben: In den Häuserschluchten herrscht eine erdrückende Hitze. 

Plaza Mayor

Nach einem ausgiebigen Abendessen, leider wie üblich erst ab 20 Uhr, gingen wir zurück zum Hotel, genehmigten uns noch einen Drink und dann ab ins Bett. Wir sind rechtschaffen müde von der langen und anstrengenden Fahrt.  Gute Nacht!

Was das Herz (oder der Magen) begehrt und davon so viel wie nötig!

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