26.6.12 Von León
nach Madrid
Oh Mann, das war vielleicht eine Nacht. Das Hotel in Granada
war laut, dasjenige in Gibraltar noch schlimmer. Aber das ist alles Grabesruhe
gegen die letzte Nacht. Dummerweise lag unser Zimmer zur Strasse hin,
respektive einer kleinen Plaza. Da das Zimmer keine Klimaanlage hatte, mussten
wir wohl oder übel das Fenster offen halten. Auf diesem Platz treffen sich etwa
drei Restaurants mit ihren Bestuhlungen. Spanier reden bekanntlich nicht
miteinander, sie schreien sich über den Tisch hinweg an. Und dazwischen immer
das Gekreische der Kinder. Im Zimmer konnten wir uns nur entscheiden zwischen
Schwitzen oder Lärm. Morgens um 2 Uhr habe ich mich für das Schwitzen entschieden.
Um acht Uhr in der Früh haben wir das Hotel fluchtartig
verlassen. Wir haben doch wenigstens duschen und ein paar Stunden schlafen
können. Dafür haben wir glatte 43 € bezahlt. Eigentlich schade, denn das alte
Hostal liegt inmitten der Altstadt. Die Kathedrale liegt nur ein paar Minuten
entfernt. Apropos Kathedrale: Ich bin ja nicht gerade ein Fan von alten
Steinhaufen, aber diese Kathedrale wollten wir doch anschauen. Ich war nicht
wirklich überrascht, als am Eingang ein kleines Häuschen stand, wo man Eintritt
bezahlen sollte. Wenn ich mir vorstelle, wer mit wessen Blut diese Machtzentren
gebaut und bezahlt hat und wie viele Milliarden im Vatikan gehortet werden,
dann bin ich nicht bereit, dafür zu bezahlen. Das Abzocken nimmt wohl nie ein
Ende!
Rebstöcke, soweit das Auge reicht |
Was soll’s, wir wurden auf der Weiterfahrt von der
Landschaft reichlich belohnt. Von Santiago de Compostela herkommend fährt man
durch endlose Wälder, Berge und Täler.
Erst in der Region Ponferrada verlässt man die Berge und es wird etwas
flacher. Von León Richtung Madrid jedoch ist wieder alles topfeben, mehr noch
als in Andalusien. Riesige Felder, vorwiegend mit Getreide. Ich habe jedoch
auch blühende Kartoffelfelder gesehen. Bei der Überquerung des Flusses Duero
kam mir doch gleich der Wein aus der Region Ribera del Duero in den Sinn. Das
hielt allerdings nicht lange an, denn gleich darauf kam Rueda, ebenfalls eine
bekannt Weinregion.
Dazwischen mal ein Kornfeld |
Dass wir in die Region Madrid kamen merkten wir daran, dass
der Verkehr mehr und mehr zunahm. Ungefähr die letzten 40 Kilometer fuhren wir
4-spurig in die Stadt.
Vierspurig in die Stadt |
Erst im Stadtbereich wurde es wieder schmaler ..... in der City sogar sehr schmal!! Unser
TomTom hat uns zwar zum reservierten Hotel geführt, hat aber nicht gewusst,
dass es mit dem Auto gar nicht erreichbar ist. Es liegt nämlich mitten in der
Fussgängerzone. Das Gepäck hätten wir zwei Häuserblocks weit tragen müssen. Das alleine war's nicht. In
der Hotelhalle warteten wiederum eine Meute junger Girls auf ihre
Zimmerschlüssel. Das hatten wir ja schon mal in Granada. Nein, nein, nicht noch
einmal. So liessen wird das Zimmer Zimmer sein und bezahlten halt die eine
Nacht umsonst. Dieses Gekreische wollten wir uns nicht nochmals antun.
Nach einigen Flops fanden wir dann das Hotel
Catalonia Atocha****. Etwas
teurer zwar als wir erwartet hatten, (dummerweise gelten genau ab heute die
höheren Preise) dafür mit allem Drum und Dran.
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Nach dem Bezug des Zimmers
wollten wir den Tag wiederum mit einem Gläschen Sekt begiessen. (War leider ein
Flop, weil der Kühlschrank erst nach Einstecken der Karte funktioniert.) Fünf
Stunden warten kam auch nicht in Frage, also machten wir uns auf den Weg
in die Stadt. Das Hotel liegt doch ziemlich zentral, in knapp 15 Minuten waren
wir schon auf der Plaza Mayor. Nun wird mir schon klar, weshalb viele
Madrilenen ein Wochenendhaus an der Küste haben: In den Häuserschluchten
herrscht eine erdrückende Hitze.
Plaza Mayor |
Nach einem ausgiebigen Abendessen, leider wie
üblich erst ab 20 Uhr, gingen wir zurück zum Hotel, genehmigten uns noch einen
Drink und dann ab ins Bett. Wir sind rechtschaffen müde von der langen und
anstrengenden Fahrt. Gute Nacht!
Was das Herz (oder der Magen) begehrt und davon so viel wie nötig! |
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